Franz von Assisi Hundenothilfe e.V.
www.hunde-ohne-lobby.de

Ehrlichiose

Erreger

Sie gehören zur Gruppe der Rickettsien. Dieses sind bakterienähnliche Krankheitserreger. Ehrlichien befallen weiße Blutkörperchen. Häufig treten sie zusammen mit Babesien auf. Es gibt 2 Arten : Ehrlichia canis und Ehrlichia phagocytophila (Anaplasma phagocytophila)

Ehrlichia canis kommt vorwiegend in Mittelmeerländern vor und befällt ausschließlich Monozyten. Ehrlichia phagocytophila ist regional auch in der Bundesrepublik zu finden und befällt nur Granulozyten.

Überträger

Als Überträger dienen verschiedene Zeckenarten : im Mittelmeergebiet vorwiegend die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus), in Deutschland der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus).

Vorkommen

Vorwiegend in Ländern mit wärmerem Klima, regional aber auch in Deutschland.

Inkubationszeit

1 – 3 Wochen  

Klinisches Bild

Zu Beginn der Erkrankung kommt es meist zu hohem Fieber (bis 41°C), Erbrechen, Durchfall, Nasenbluten, Blutungen des Zahnfleisches, manchmal auch eitriger Augen- und Nasenausfluss. Bei chronischen Formen kommt es zu wiederkehrenden Blutungen (Haut- und Schleimhautblutungen, Blut im Kot) mit daraus resultierender Blutarmut (Anämie), Leistungsabfall und Gewichtsverlust.

Insbesondere bei der in Deutschland auftretenden Infektion mit Ehrlichia phagozytophila treten häufig entzündliche Gelenkschwellungen auf.  

Diagnose

Der direkte Nachweis der Erreger in den Blutzellen gelingt nur selten.

Ab dem 20. Tag nach der Infektion können Antikörper im Serum nachgewiesen werden. Da die Antikörper der einzelnen Ehrlichienarten unterschiedlich sind, ist es wichtig, dem Labor anzugeben, ob Ehrlichia canis (Auslandsaufenthalt!) oder Ehrlichia phagozytophila (kein Auslandsaufenthalt!) vermutet wird.  

Therapie und Prophylaxe

Bei der Behandlung von Ehrlichiosen gelten Tetracycline und Doxycyclin als Mittel der Wahl.

Ähnlich wie bei der Babesiose ist ein konsequenter, zuverlässiger Zeckenschutz mit permethrinhaltigen Ektoparasitika (Repellent–Effekt!) die beste Prophylaxe vor einer Infektion mit Ehrlichien  

Zoonosegefahr

In Amerika und Japan gibt es Ehrlichia–Arten, die zu Erkrankungen beim Menschen führen. In Europa sind Erkrankungen beim Menschen bisher nicht aufgetreten.